Mitte 12. Jahrhundert bekamen die Grafen von Andechs, Innsbrucks spätere Stadtgründer, den nördlichen Landstreifen zwischen Inn und Hötting zugewiesen. Sie gründeten eine Marktgemeinde und nannten sie Anbruggen (an der Brücke gelegen). Nach dem Tauschvertrag der Andechser mit dem Stift Wilten und der Erweiterung des Stadtgebietes auf der südlichen Innseite, entwickelte sich Anbruggen zu einer Art Vorstadt mit einem Leprosenhaus und lauten und übel riechenden Gewerken, wie Ziegeleien, Gerbereien, Färbereien und Wasenmeistereien. Ebenfalls befand sich die öffentliche Hinrichtungsstätte, das “Köpfplatzl“, am Beginn der heutigen Weiherburggasse. Heute hat sich dieser Stadtteil zum beliebten Wohnviertel entwickelt und zeichnet sich aus durch die wunderschönen mittelalterlichen Häuser und Innenhöfe, die Handels- und gastronomische Vielfalt und natürlich durch die einzigartige Lage zwischen Stadtzentrum und Nordkette.
Übrigens: die „untere Anbruggen“, St. Nikolaus, heißt im Volksmund „Koatlackn“. Diese Bezeichnung rührt daher, dass früher durch die ungepflasterte St. Nikolausgasse die hölzernen Wasserleitungsrohre führten, die an der Stelle vom Übergang des Gefälles in den ebenen Bereich undicht waren und deshalb der Boden mehr als nur vom Regenwasser aufgeweicht wurde und so hieß es: „Knöchltiaf isch ma versunkn, und die Briah hat teiflisch gstunkn!“