Die Reichenau war ursprünglich ein Augebiet von Amras und wurde im 15. Jahrhundert unter Landesfürst Sigmund dem Münzreichen urkundlich erwähnt. Der Name deutet darauf hin, dass das Gebiet durch Brandrodung urbar gemacht wurde, da brennen damals als „räuchen“ bezeichnet wurde. In dieser Zeit soll sich auch der so genannte „Rosssprung“ zugetragen haben, bei dem ein Edelknabe mit seinem Pferd unbeschadet einen zwölf Meter tiefen Graben übersprungen haben soll. An dieses Ereignis erinnern zwei Gedenksteine, wobei einer erhalten geblieben ist und der andere im 20. Jahrhundert ersetzt wurde.
1925 war in der Reichenau der erste Innsbrucker Flughafen für Sportfliegerei und Linienflüge nach Wien, München und Zürich untergebracht. 1947 übersiedelte der Flughafen an seinen heutigen Standort in der Höttinger Au.
Während des Dritten Reiches befand sich im Gebiet der Roßau ein Auffanglager für italienische Zivilarbeiter, später wurde es für politische Gefangene und Durchgangslager für Juden auf dem Weg zu ihrer Deportation genutzt. An diese Schreckenszeit und die vielen Opfer dieses Lagers erinnert heute ein Gedenkstein.
Für die Olympischen Jugend-Winterspiele 2012 wurde am Areal der ehemaligen Eugen-Kaserne das dritte Olympische Dorf mit 444 Wohnungen errichtet.