Der Ortsteil Pradl leitet sich vermutlich aus dem Lateinischen für „Pratellum“ – kleine Wiese ab und besteht bereits seit dem Mittelalter. Unter Ferdinand II., dem Erbauer von Schloss Ambras, wurden im 16. Jahrhundert die heutige Amraser und Pradler Strasse als Verbindung zum Schloss sowie der heute noch bestehende alte Dorfkern um die Sillbrücke angelegt. Im 19. Jahrhundert siedelten sich zahlreiche Industriebetriebe an und ganze Straßenzüge mit Zinshäusern wurden errichtet. In der Zwischenkriegszeit entstand nach Plänen des Architekten Theodor Prachensky der Pembauerblock, das Tiroler Paradebeispiel des sozialen Wohnbaus. Zwischen 1939 und 1945 entstanden weitere große Wohnanlagen für die Auswanderer aus Südtirol und so gilt heute Pradl als bevölkerungsreichster Stadtteil.
Eine Besonderheit sind die Pradler Ritterspiele. Das beliebte Volkstheater mit Laiendarstellern unternahm immer wiederTourneen durch ganz Österreich, nach Deutschland und in die Schweiz. Heute tritt das Theater meistens in Wien auf, der in Innsbruck verbliebene Teil nennt sich Innsbrucker Ritterspiele und hat seine Heimat im Gasthof Bierstindl.
Eine weitere Besonderheit ist ein römischer Meilenstein aus dem frühen dritten Jahrhundert, der bis 1999 in der Wiesengasse stand. Anstelle des Originals, das ins Landesmuseum Ferdinandeum übersiedelte, steht heute eine Kopie aus Naturstein.